18. Mai 2024: Der MSV Duisburg stand bereits als Absteiger fest und ließ sich am letzten Drittligaspieltag unter Interimstrainer Uwe Schubert mit 0:4 bei Dynamo Dresden abschlachten. Der einzige Lichtblick damals: Der NLZ-Leiter ermöglichte Jan-Simon Symalla sein Profi-Debüt. Eine goldrichtige und zukunftsweisende Entscheidung.
Fünfeinhalb Monate später ist der 19-Jährige nicht mehr aus der Startelf des Regionalliga-Spitzenreiters wegzudenken. In Wuppertal vor drei Wochen erzielte der dribbelstarke Rechtsaußen noch die Führung, in Uerdingen und am Samstag im Topspiel gegen Lotte wurde das Duisburger Eigengewächs jeweils zum Matchwinner.
„Das ist unglaublich. Manchmal muss man auch das Glück haben, am richtigen Fleck zu stehen“, gab sich der Youngster, der nur Simon genannt werden möchte, bescheiden. Mit dem Aufschwung um seine Person geht Symalla komplett gelassen um. „Mir ist es egal, ob ich jede Woche treffe oder vorlege. Es ist wichtig, dass ich meine Leistung bringe, wir gewinnen und im nächsten Jahr aufsteigen.“
Großartige eingefangen werden muss der Duisburger Mann der Stunde nicht. Der Rechtsfuß beschreibt sich selbst als „bodenständig“ und genießt jede Minute als Stammspieler der Zebras. Das verkörpert der spielstarke Mittelfeldspieler Woche für Woche auf dem Platz.
„Wenn man aus der Jugend kommt, muss man sich erst mal hintenanstellen. Aber ich habe immer dran geglaubt. Ich habe genug Leute hinter mir, die mir auch mal die Meinung sagen könnten, wenn irgendwas ist. Aber so weit wird es nicht kommen. Man sagt immer, Stürmer müssen ein gewisses Ego mitbringen. Aber ich bin da der Teamplayer, der den Ball auch mal abspielt.“
Über seinen in Erfüllung gegangenen Traum hat Symalla schon oft gesprochen. Vor fast 18.000 Zuschauern inklusive Choreo einlaufen und performen zu dürfen, sorgt bei ihm immer noch für Gänsehaut. Sein Trainer Dietmar Hirsch kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, wenn er über seinen 19-jährigen Unterschiedspieler spricht.
„Der Junge ist einfach gut, das habe ich immer betont. Er ist vom Charakter her gut, er will jeden Tag im Training lernen. Simon ist wirklich sehr bodenständig und hat von Anfang an eine super Entwicklung genommen. Man hat vom ersten Tag gesehen, welches Potenzial er hat. Ich bin echt stolz, dass ein Junge, der hier aus der Jugend kommt, so einen Weg geht. Ich muss ihn da überhaupt nicht bremsen, weil er ein sehr vernünftiger, gut erzogener Junge ist. Es macht einfach Spaß mit ihm zusammenzuarbeiten.“